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Der Lichtermacher

Das Talglicht

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Damit man nun Lichter verfertiget, die von allen Fehlern frey sind,

so sieht man bey Verfertigung derselben besonders auf vier Hauptstücke:

1) auf die richtige Auswahl des Fettes;

2) auf das zweckmäßige Ausschmelzen und Reinigen desselben;

3) auf das Dachtmachen, und

4) auf die Verfertigung der Lichter selbst.

Dasjenige Fett einiger Thiere, welches wir Talg oder Unschlitt nennen, ist die eigentliche Materie, welche die Lichter im Brennen erhält, oder deutlicher zu sagen, welche nothwendig erfordert wird, um Tälglichter zu verfertigen. Diesen Talg findet man aber sehr verschieden; denn die Güte des Talges hängt davon ab, daß er nicht alt und stinkend -- daß er nicht von abgestorbenem -- und von einem solchen Viehe sey, welches mit weicher, breyichter oder warmer Fütterung, oder mit geilen, fetten Kräutern gemästet ist -- ferner, daß man es bloß von den Nieren und Eingeweiden, nicht aber aus den Kaldaunen der Thiere ausgeschmolzen, welches letztere immer weicher und beträchlich flüssiger ist, als ersteres. Nimmt man aber auch den sogenannten Nierentalg, so ist noch zu beobachten, daß er von allem Blute, Nerven, Adern und fadigem Gewebe gereinigt, und mit keinem Speck, Schmalz, (oder Schmeer) Braten- oder Kochfette und andern Dingen, vermischt seyn müsse. . . . . .

Quelle: Oeconomische Encyclopädie (1773 - 1858) von J. G. Krünitz -  www.kruenitz1.uni-trier.de